Ausgabe 2022.1
Hafendienstboot "Styna" (Baukasten Silke von Robbe)
Technische Daten zum Modell:
Erbauer: Markus Köhler
Länge: 80cm / M 1:25 / Verdrängung ca. 5 kg
Bauzeit ca. 8 Monate
Es handelt sich hierbei um einen Original Robbe-Bausatz des Hafendienstbootes "Silke".
Diesen habe ich fast unangetastet aus dem Internet zum kleinen Preis ersteigert
(Auf den Kartons war noch das Preisschild in DM :) ) inklusive Beschlagsatz, der
auch ziemlich vollständig war. Einzig der einteilige Aufbau war leider brüchig
und deshalb nicht dabei, was mir aber vorher bekannt war.
Aber wie es so ist, egal wie unangetastet ein Bausatz ist, irgendwas muss man immer
korrigieren. Im Bausatz war ein Getriebemotor vorgesehen, der direkt gegen einen
kräftigen Langsamläufer ausgetauscht wurde. Kräftig, leise, stromsparend (max. 3A)
bei max. 4000 U/min. Als Stromquelle habe ich einen 12 Volt 4 Ah Bleiakku gewählt,
der lange Fahrzeiten verspricht.
Die Original Schiffsschraube mit 50mm Durchmesser wurde durch eine 4-Blatt
Messingschraube gleicher Größe ersetzt. Das macht nicht nur optisch was her,
sondern verleiht nochmal ordentlich Leistung.
Nach ein paar weiteren mehr oder weniger kleineren Korrekturen konnte ich das Deck
einkleben und mit dem Aufbau beginnen. Dieser wurde aus Polystyrol einigermaßen nach
Bauplan gebaut. Das war teilweise doch etwas knifflig, weil das Deck eine Wölbung hat.
Aber ich denke er ist gut gelungen. Durch die Konstruktion und Verstärkungen auf der
Innenseite, habe ich die kleinen Fenster gegen Bullaugen ersetzt.
Lackier- und Detailarbeiten an Rumpf und Deck
Parallel wurden das Unterwasserschiff, eine weiße Wasserlinie und das Überwasserschiff
lackiert.
Eine Kolbenpumpe für den Löschmonitor wurde eingebaut.
Nach dem Lackieren des Decks und des Aufbaus sieht man endlich einen richtigen
Fortschritt. Was ein bisschen Farbe so ausmacht...
Die beiden Kästen für die Decksöffnungen wurden aus Polystyrol neu gebaut.
Am Heck sitzt eine Rettungsinsel auf dem Kasten.
Auf dem größeren Kasten ist die Schleppvorrichtung montiert.
Die Reling besteht aus Messing und wurde gelötet.
Das Radar wurde montiert und mit einem kleinen Motor ausgestattet, so dass dieses auch
funktionsfähig ist.
Sobald die Arbeiten am Rumpf weitgehend abgeschlossen waren, begann ich mit dem Mast.
Die Halterung für den Mast besteht aus Polystrol.
Der Mast selbst besteht wie die Reling ebenfalls komplett aus Messing. Alle Teile
wurden auch hier miteinander verlötet.
Schiffsbeleuchtung
Die Styna sollte natürlich auch Beleuchtung erhalten, denn auch im Dunkeln muss
der Hafendienst ja einsatzbereit sein und seine Aufgaben erfüllen können. Und
ein beleuchtetes Schiff hat zudem nochmal einen ganz besonderen Reiz.
Die Lampenkörper aus dem Bausatz wurden durch neue ersetzt. Hier passen die
verwendeten 3mm LED's besser und auch optisch sind diese ansprechender. Die
Lampenkörper wurden lackiert und anschließend mit den LED's bestückt.
Die Kabel wurden alle im Inneren des Mastes verlegt.
Da die Bordspannung im Schiff 12 Volt beträgt, LED's aber niedrigere, und teilweise
unterschiedliche Spannungen benötigen, habe ich eine kleine Platine angefertigt.
Denn für jede LED habe ich einen separaten Widerstand verbaut.
Geschaltet wird die Beleuchtung über einen 4 Kanal Schalter. Auch deswegen war die
Platine notwendig. Die Platine und das Schaltmodul sitzen im Aufbau. Mit einem
Stecker wird die Verbindung zur Stromversorgung und dem Empfänger hergestellt.
An dieser Stelle möchte ich nochmal meinen Vereinskameraden Jan und Stefan danken,
die mich bei der Umsetzung mit Ihrem Wissen unterstützt haben. Denn LED's,
Widerstände und Platinen löten war für mich Neuland.
LED's bieten im Gegensatz zu den früher verwendeten Glühlampen den Vorteil
der besseren Lichtausbeute, und vor allem der längeren Lebensdauer.
Geschaltet wird über jeweils einen Kanal:
• Positionsbeleuchtung (6 LED's)
• Orangefarbene Rundumleuchte (1 Blink LED)
• Suchscheinwerfer (1 superhelle LED)
• Deckstrahler vorne und hinten (je 2 SMD LED's)
Nach erfolgreicher Verkabelung bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Die letzten Arbeiten bis zur Fertigstellung
Zum Schluss wurde noch die Takelage am Mast fertiggestellt.
Hierzu habe ich elastische Schnur mit 1mm Stärke verwendet. Der Vorteil ist,
dass es immer straff aussieht. Immerhin soll der Mast im Original ja damit stabil
abgespannt sein. Die Schnur gab es leider nicht dünner, aber ich denke 1mm ist
noch vertretbar.
Um sichtbare Knoten zu vermeiden habe ich Aderendhülsen genommen und den Kunststoffteil
abgeschnitten. Die Schnur ist annähernd so dick wie der Innendurchmesser der Hülse.
Zunächst wurde die Schnur mit Klebstoff in die Hülse eingeführt. Dann gleich ein
ca. 2cm langer 0,5mm Messingdraht mit eingesteckt und die Hülse mit der Crimpzange zugedrückt.
So entsteht eine stabile, ordentliche Verbindung und einen sauberen Abschluss.
Der Draht wird am Ende noch zu einem Haken gebogen.
Die Dienstfahne ist gehisst.
Die Idee des Modells
Von vorneherein war mir klar, dass ich von der Bauanleitung bzw. vom Plan
etwas abweichen würde.
So habe ich während der Bauphase entschieden eine dänische Variante eines
Hafendienstbootes zu gestalten.
Im Sommerurlaub in Dänemark habe ich ein ähnliches Schiff im Hafen von
Thyboron vor Anker liegen sehen, und so wuchs diese Idee.
Die Original Aufkleber nahm ich als Vorlage um mir neue in dänischen
Lettern anfertigen zu lassen. Durch solche kleinen Abwandlungen kann
man ohne großen Aufwand aus einem Bausatzmodell sein eigenes Unikat machen.
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Redaktion der Modellbauberichte
Maximilian Franz (redaktionelle Bearbeitung) |
Text und Fotos: Markus Köhler
Büdingen, 29. Januar 2022